90. Jahreshauptversammlung der FFW Gondelsheim
mit feierlicher Übergabe des neuen Mannschaftstransportwagens

Rund eineinhalb Jahre musste es ohne gehen. Mitte 2008 hatte der alte Mannschaftstransportwagen (MTW), Baujahr 1980, endgültig seinen Dienst versagt. Eine Lösung für die Freiwillige Feuerwehr Gondelsheim musste her. In Anbetracht der heraufziehenden Finanzkrise musste dies eine "pragmatische, finanzierbare" sein.
Am Samstagabend war es dann soweit. In einer kleinen Feierstunde im Feuerwehrhaus freute sich Bürgermeister Markus Rupp "einen neuen gebrauchten MTW" übergeben zu können. Obgleich dies zunächst nach einem Widerspruch klänge, erläuterten Rupp und Kommandant Wolfgang Heck die gemeinsame Lösung, an der man ohne übertriebene Hast bereits seit 2007 gearbeitet hatte. Tatsächlich ist das 150 PS starke Fahrzeug mit Sitzplätzen für neun Mann, Dachbalken mit Durchsageeinheit, Front- und Heckblitzern: ein Gebrauchtwagen. Mit Hilfe der ortsansässigen Firma Wild Nutzfahrzeuge wurde ein passender Sprinter ausgesucht. Dieser wurde dann ab dem Spätjahr 2009 von der Firma Weschenfelder Sonderfahrzeugbau zum feuerwehrtauglichen MTW umgebaut. Zu einem "genau auf unsere Verhältnisse und die unserer Gemeinde zugeschnittenen" Fahrzeug, wie Kommandant Heck betonte. Alles in allem wurden für die Anschaffung rund 25.000 Euro investiert - gegenüber 50.000 Euro aufwärts für einen Neuwagen. "Dieses Fahrzeug ist kein Luxus!", stellte Bürgermeister Rupp ausdrücklich klar.
Der MTW dient hauptsächlich dem Mannschaftstransport bei Einsätzen, kann aber auch als Einsatzleitfahrzeug eingesetzt werden. Und es kommt auch der Jugendfeuerwehr bei deren zahlreichen Fahrten zugute.

Alle Anwesenden falteten die Hände zum Gebet, als Pfarrer Jörg Waterstraat und der angehende Diakon Robert Austen die Fahrzeugsegnung vornahmen. Ein schöner Brauch, bei dem Schutz und Segen auf "die Menschen, die sich dieses Fahrzeugs bedienen" ausgesprochen wurde. Kaum war die Zeremonie vorüber, als der Alltag des Feuerwehrmanns sich zurückmeldete: Einsatzalarm. Fünf Mann rückten aus in die Karlstraße, wo es einen Keller auszupumpen galt.
Der Rest begab sich in den Versammlungsraum zur 90. Jahreshauptversammlung. Dort ließ man das vergangene Jahr Revue passieren, das mit vier Brandeinsätzen, sechs technischen Hilfeleistungen und sechs Sicherheitswachen relativ ruhig war. Die Feuerwehr ist mit 14 Jugendlichen in der Jugendfeuerwehr, 14 Mann in der Altersmannschaft und effektiv 34 Kameraden in der aktiven Wehr gut aufgestellt. "Zudem sind wir auf einem technisch hohen Stand und konnten 2009 alle Einsätze ohne Probleme bewältigen.", freute sich Kommandant Heck in seinem Bericht. Nachdem der Fuhrpark wieder komplett ist, stünden für die nahe Zukunft vor allem die Renovierung des Feuerwehrhauses an, sowie die Umstellung auf Digitalfunk.
Gruppenführer Tobias Eisenhut lobte die "gute bis sehr gute Kameradschaft", rüttelte aber an der verbesserungswürdigen Disziplin bei Probebesuchen.
Jugendwart Maik Braun berichtete von den vielfältigen Aktivitäten der Jugendwehr. Diese Arbeit trage Früchte, wie der stolze Kommandant Heck sich freute, als er zwei junge Feuerwehrmänner für die aktive Wehr verpflichten durfte.

Bericht: Michael Klebon, BNN Bretten (Ausgabe Bretten vom 09.03.2010/Nr. 56)