Teilnahme am Grundausbildungsseminar für Sonderfahrzeuge
Zwei Feuerwehrkameraden der FFW Gondelsheim nahmen am 22.09.2007 bis 23.09.2007 an dem von dem Innenministerium der Landesfeuerwehrschule Baden Württemberg und dem Landkreis genehmigten, der Unfallkasse Baden-Württemberg finanziell unterstützten, dem ADAC und der Verkehrschule Markdorf ideell geförderten und von der Verkehrsfachschule Markdorf durchgeführten Grundausbildungsseminar für Sonderfahrzeugführer in der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal teil.

Am Freitag um 17:00 Uhr wurde der theoretische Teil dieser Grundausbildung durchgeführt. Nach der Begrüßung stellte sich die Verkehrsfachschule kurz vor. Danach sollte sich jeder Teilnehmer kurz vorstellen und erläutern, was man von dem Seminar erwarte und, aus Sicht von Einsatzfahrten, die Gefährlichkeit von Verkehrsteilnehmern sieht. In dem Lehrgang wurde auch ein theoretischer Prüfungsfragebogen durch jeden Lehrgangsteilnehmer ausgefüllt. Hier ist doch sehr interessant, welche Neuerungen mit den Jahren durchgeführt wurden und wie viel man auch wieder vergessen hat. Nachdem die Vorstellungsrunde der Teilnehmer abgeschlossen war, wurde die STVO unter Berücksichtigung von Feuerwehrkameraden bei einem Einsatzalarm durchgesprochen. Hier wurden unterschiedliche Fragestellungen durch eine Gruppenarbeit durch die Teilnehmer erarbeitet und von den jeweiligen Gruppen vorgetragen. Auch der Schilderwald wurde nochmals durchgesprochen. Hier lag der Schwerpunkt auf Schilder der Klasse CE oder wie man Ihn früher unter der Klasse 2 kannte.
Zum Abschluss kam dann der technische Teil. Hier wurden die unterschiedlichen Bremssysteme und die Funktionsweise eines Turboladers erklärt. Ebenfalls wurde über anschauliches Filmmaterial noch die derzeitigen Systeme wie ABS, Bremsassistent usw. gezeigt. Hier waren wir doch sehr verwundert, was die Technik heute bereits beherrscht, um die Sicherheit zu erhöhen.

Am Samstag trafen wir uns dann um 07:00 Uhr für den praktischen Teil wieder in der Landesfeuerwehrschule in Bruchsal. Die Teilnahme wurde mit unserem Löschgruppenfahrzeug LF16 durchgeführt. Hier wurden die Fahrzeuge in Gruppen aufgeteilt. Insgesamt gab es 6 Stationen.
Die erste Station beinhaltete eine Vollbremsung mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bei dieser Übung ging es darum, das Verhalten des Fahrzeugs bei einer Vollbremsung kennen zu lernen. Hier wurde der Boden bewässert, um das Material zu schonen. Die Geschwindigkeiten wurden erst mit 30 km/h und dann mit 40 km/h durchgeführt. Interessant war, wie das Fahrzeug auf die Gegebenheiten reagiert hat und um wie viel Meter man einen längeren Bremsweg hatte.
Die zweite Station beinhaltete das Wenden in drei Zügen, rückwärts Einparken in einer "Halle", wobei diese Übung mit Leitpylonen simuliert wurde, Einparken in einer Parkbucht, Rückwärts einfahren über eine kurvenreiche Strecke zur Wasserentnahme und Rückwärtsfahren in einer Kurve. Dies verlangte eine hohe Konzentration der Fahrer, da hier der Kurs sehr eng gesteckt war.
Die dritte Station simulierte ein gezieltes Abbremsen durch ein Lichtsignal. Hier ging es um ein gezieltes Durchbremsen bis zur Haltelinie, ohne nochmals die Bremse zu lösen.
Bei der vierten Station ging es um Bremsen auf einer schneebedeckten oder schmierigen Strasse, die mit einer nassen Folie simuliert wurde. Hier wurden die Fahrer vor der Übung gebeten den Standpunkt des Fahrzeugs mittels eines Hütchens zu platzieren. Hier waren alle überrascht wie weit doch der Bremsweg ist.
Die fünfte Station beinhaltete das abrupte Abbremsen durch ein Auftauchen eines Hindernisses auf der Fahrbahn. Dies wurde über einen Wasserstrahl über der Fahrbahn und ein Lichtzeichen simuliert. Die Geschwindigkeiten wurden mit 30 km/h und mit 40 km/h durchgeführt. Interessant war diese Übung, da hier 1 km/h bereits ausschlaggebend sein kann.
Die letzte und sechste Station beinhaltete das Fahren mit höherer Geschwindigkeit in einem Slalom. Hier war die Geschicklichkeit der Teilnehmer gefragt. Bei dieser Übung konnte man seine persönliche Grenze feststellen.

Bei diesem Seminar hatten alle viel Spaß, ohne jedoch den Ernst aus den Augen zu verlieren. Man konnte seine eigene Leistungsgrenze sehen und das Verhalten des Fahrzeugs in einer Gefahrensituation kennen lernen. Wir alle waren der Meinung, dass man solch eine Gefahrensituation nicht erleben möchte, aber falls doch, konnte man hier gut vorbereitet werden.
Wir möchten uns auch bei allen Beteiligten bedanken, die es ermöglicht haben an diesem Seminar teilnehmen zu dürfen, sowie einen besonderen Dank an die Verkehrsschule Markdorf, die durch Ihre erfahrenen Schulungsleiter durch das Seminar geführt haben.

Bericht: Mike Paschen